- Die letzten 60 Jahre -

Vieles hat sich verändert, manches ist gleichgeblieben. Die Fahrzeuge sind moderner geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg leistet ein VW-Bully treue Dienste. 1981 kam ein neuer Krankenwagen hinzu, gebaut von der Firma Mies. Im Jahre 2001 wurde dann ein gebrauchter Mercedes Rettungswagen (siehe Abbildung) angeschafft.

1994 zog der Ortsverein Erkrath von der Kirchstraße 17 in das jetzige Domizil in der Bavierstraße 17. Dorthin siedelte 1999 auch der Ortsverein Hochdahl um, der sich 2000 mit dem Erkrather zu einem gemeinsamen Ortsverein zusammenschloss. Wegen des erhöhten Platzbedarf wurde der rückwärtige Teil des Grundstücks Bahnstraße 58 zusätzlich angemietet. Im Jubiläumsjahr 2008 hat der Erkrather Ortsverein 50 aktive und 1300 passive Fördermitglieder.

In den vergangenen Jahrzehnten gab es im Vorstand Zeiten, in denen bei jahrelang gleicher Besetzung der Ämter kontinuierlich geplant und gearbeitet werden konnte, und Zeiten mit häufigem Wechsel der Personen. Stellvertretend für die Vorstandsmitglieder seien hier nur einige genannt, die die Geschicke des Ortsvereins in besonderer Weise gelenkt haben. Peter Strauch, jetzt Ehrenvorsitzender, war von 1983 bis 1996 1. Vorsitzender, Gerd Schönberg anschließend bis 2005. Langjähriger 2. Vorsitzender ist Alfons Kunz, der in wechselhaften Zeiten auch kommissarisch als 1. Vorsitzender amtierte.

Schatzmeister als Nachfolger des inzwischen verstorbenen Heinz Reils war viele Jahre Franz-Josef Möcklinghoff. Beate Könn ist für die Ausbildung verantwortlich und leitet den Ortsverein seit 2008 als 1. Vorsitzende. Nachdem der viele Jahre (als Nachfolger von Dr. Josef Rotgeri) in diesem Amt tätige Dr. Parviz Dawarpanah 2007 in den Ruhestand gegangen ist, hat sein Praxisnachfolger Jörg-Udo Heß auch seine Nachfolge als Zugarzt angetreten.

Durch zahlreiche neue Operationsmethoden, z.B. Organverpflanzungen und Eingriffe am offenen Herzen, ist der Bedarf an Blutkonserven stark gestiegen. In Deutschland werden pro Jahr fast fünf Millionen Blutspenden benötigt; das entspricht 15.000 Blutspenden täglich. 75% davon werden durch das Deutsche Rote Kreuz erbracht. Auch der Ortsverein Erkrath ist nach wie vor mit großem Einsatz aktiv, obwohl der Schatzmeister bedauernd feststellen muss, dass davon in der Kasse fast nichts übrig bleibt.

Nicht verändert hat sich auch die Bereitschaft der aktiven Mitglieder, ehrenamtliche Bereitschaftsstunden zu leisten: Regelmäßige Übungseinsätze, Erste-Hilfe-Kurse, Betreuung von Veranstaltungen, Kranken- und Rettungsfahrten sowie - auch in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr - Katastropheneinsätze, z.B. bei der Flutkatastrophe in Hamburg in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Allerdings sehen die Bilder der Einsätze heute etwas anders aus als vor 100 Jahren.

Gerade die bereits erwähnte Kameradschaft und Geselligkeit wurde in Erkrath in den letzten Jahren sehr gepflegt. Es erwies sich als sehr positiv, dass auch die Ehepartner an den von Peter Strauch liebevoll vorbereiteten Fahrten teilnehmen konnten. Diese Fahrten wurden von den Teilnehmern selbst finanziert. So gab es im Oktober 1978 eine Tour über 2 Tage, die nach Rothenburg o. D. Tauber führte. Im Jahre 1981 konnte Goslar erkundet werden. Es folgten in den nächsten Jahren Fahrten nach Hameln und nach Hann-Münden, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Aber auch Touren in die Umgebung fanden großen Anklang. Bei einem gemütlichen Zusammensein konnte man sich näher kennen lernen und viele Erfahrungen austauschen, so dass auch neuere Aktive sich schnell aufgenommen fühlten.

Nicht zu vergessen sind auch die beliebten Grillabende bzw. die Feiern zu Weihnachten, die in der Unterkunft stattfanden oder der von Peter Strauch ins Leben gerufenen Bayernabend in der Stadthalle, der 15 Jahre in Folge ausverkauft war.

Auch bei den einzelnen Sanitätsdiensten kam das allgemeine Miteinander nie zu kurz. Hier sei der Einsatz auf dem Erkrather Uhlenhof genannt, der sich in jedem Jahr über mehrere Tage erstreckt. Weiterhin sollte auch auf Übungen hingewiesen werden, die mit anderen Ortsvereinen im Kreis Mettmann oder auch in der Eifel stattfinden bzw. stattfanden.

Diese Form der Geselligkeit, verbunden mit neuen medizinischen wie auch sozialen Erfahrungen, führte schon immer zu einem intensiven Gefühl in der Gemeinschaft, das sich über Jahre vertiefte.

Auch in der heutigen Zeit ist ein Team gefordert, das sich den ständig wachsenden Anforderungen stellt, so dass eine optimale Versorgung der Erkrather Bevölkerung zu jeder Zeit in Zusammenarbeit mit weiteren Helfern gewährleistet ist.

Zum Verfasser:
Roland Koschmieder, Dr. med., geboren 1941. Praktizierte als Facharzt für Orthopädie in Erkrath von 1975 bis 2003.

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